Behandlung von Chronischer Venösen Insuffizienz in Kempen

Was ist das?

Bei der Chronischen venösen Insuffizienz (CVI) kommt es zum Funktionsverlust der Venen insbesondere in den Beinen.

Venensystem

Grundsätzlich dienen Venen dem Rücktransport von gebrauchtem also sauerstoffarmem Blut zurück zum Herzen. Wir unterscheiden im Groben drei Arten:

  • Oberflächliche Venen liegen über der Muskelschicht im Unterhautfettgewebe und unter der Haut, zum Teil auch in der Haut: das sind die sogenannten Besenreiser. Werden oberflächliche Venen zu Krampfadern kann man sie besonders gut sehen.
  • Tiefe Venen befinden sich zwischen den Muskelsträngen und werden bei jeder Bewegung zusammengedrückt. Im Zusammenspiel mit den Venenklappen gelangt der Grossteil des venösen Blutes durch diese Muskelpumpe wieder zurück zum Herzen – gegen die Schwerkraft.
  • Verbindungsvenen oder auch Perforansvenen liegen wie Sprossen einer Leiter zwischen oberflächlichen und tiefen Venen. Auch hier gibt es Venenklappen.

Intakte Venenklappen sind essenziell für die korrekte Funktion des Venensystems. Sie funktionieren ähnlich wie Fahrradventile: sie lassen den Blutstrom nur in Richtung Herz zu.

Entstehung einer Venenerkrankung

Voraussetzungen für einen regelrechten Blutfluss zurück zum Herzen sind ausreichende Pumpkraft der Beinmuskulatur (Muskelpumpe) und die ordentliche Funktion der Venenklappen, die einen Rückfluss des herzwärts gepumpten Blutes mit der Schwerkraft fußwärts vermeiden.

Eine vorbestehende Bindegewebsschwäche führt allmählich zum Verlust der Ventilfunktion der Venenklappen. In vielen Fällen kann dieser Zustand über eine gewisse Zeit durch Muskelarbeit kompensiert werden. Langfristig entwickelt sich jedoch eine Zunahme des Blutstaus in den Venen, sie werden grösser wie ein Ballon, den man aufbläst, noch mehr Venenklappen büssen dadurch ihre Funktion ein und schon existieren vollentwickelte Krampfadern an den Beinen.

Krampfadern sehen nie schön aus. Aber viel wesentlicher ist ihr negativer Einfluss auf die Qualität des Unterhautgewebes an den Unterschenkeln. Durch den ständigen Stau von Gewebswasser in den Unterschenkeln kommt es zu Veränderungen, die mit einer verminderten Heilungsfähigkeit des Gewebes ein hergehen. Weitere Begleiterscheinungen sind braune Flecken und insbesondere in der Knöchelregion eine vermehrte Ausbildung von kleinen perlenschnurartigen Krampfadern (Corona phlebectatica).

Ein weitverbreiteter Irrtum ist es, dass Krampfadern erst behandelt werden müssen, wenn es zu Schmerzzuständen kommt. Wenn aber der Unterschenkel bereits offen ist und ein nässendes schmerzhaftes Geschwür knapp über dem Innenknöchel das Leben schwer macht, ist es schon fast zu spät.

Wie viel Leid kann man Venenerkrankten ersparen, wenn rechtzeitig betroffene Krampfadern ausgeschaltet werden… Durch die Operation kommt es zur Verbesserung des Rückflusses von venösem Blut zum Herzen hin, es entsteht eine wirksame Entstauung und bestmögliche Vorbeugung gegenüber der Entstehung von Geschwüren.

Diagnosesicherung

Anamnese

Bei der Diagnosestellung einer Venenerkrankung wird zunächst erfragt, welche Beschwerden bereits bestehen. Ergänzend fließen Informationen aus der Familien-Vorgeschichte ein. Wichtig sind krampfaderbedingte Komplikationen wie

  • Venenentzündungen,
  • offene Beine,
  • Thrombosen,
  • Gipsbehandlungen,
  • Braunverfärbung,

Untersuchung

Bei der nachfolgenden Inspektion werden alle von der Norm abweichenden Veränderungen dokumentiert. Bei Wassereinlagerungen oder Verdacht auf Thrombose werden die Umfänge von Unterschenkel und Oberschenkel gemessen und notiert.

In der sämtlich schmerzfreien apparativen Diagnostik setzen wir in unserer Hautarztpraxis in Kempen folgende Methoden routinemäßig ein:

Als erstes wird die Gesamtvenenfunktion untersucht:

  • Digitale PhotoPlethysmoGraphie (DPPG): Dient der Erhebung der Gesamtvenenfunktion.
  • Arterieller Verschlussdruck (AVD): Dieser wird bestimmt, um sicher zu gehen, dass die arterielle Durchblutung von Seiten des Herzens in Richtung der Beine in ausreichender Wirkstärke zur Verfügung steht. Nur selten werden bei dieser Untersuchung stark krankhafte Zustände festgestellt: meistens handelt es sich dann um lange schlecht eingestellten Diabetes mellitus oder Arterielle Verschluss Krankheit, fast immer durch langjährigen Nikotinmissbrauch.
  • Farbcodierte Duplex Untersuchung: Hierbei wird mittels Ultraschall und speziellen computergestützten Diagnosemöglichkeiten die Schwere des Krankheitsbildes bestimmt. Dabei können die Durchmesser von venösen Gefäßen gemessen, die Durchflussrichtung des Blutes kann zur Darstellung gebracht werden, die Klappen können bildlich dargestellt und auf ihre Funktion geprüft werden und im Falle einer Thrombose Ort und Ausdehnung bestimmt werden.
  • Blutuntersuchung: Nur bei Verdacht auf das Vorliegen einer Thrombose muss Blut abgenommen werden: Dabei bestimmen wir mit einer zuverlässigen Labormethode, ob es Bestandteile von Thrombosen (sogenannte D-Dimere) im Blut gibt und wenn ja, in welcher Konzentration. Diese Labortechnik ist extrem hilfreich im Zusammenhang mit der Bestätigung oder dem Ausschluss einer tiefen Venenthrombose.

Behandlung

Die Therapie richtet sich nach den zugrunde liegenden krankhaften Veränderungen im Venensystem.

  • Ist das tiefe Venensystem intakt und liegen nur oberflächliche kleine Krampfadern vor, besteht die Möglichkeit zur Verödungstherapie mit Injektion eines gefäßwirksamen Medikaments in Ergänzung mit der Nutzung verschiedener Lasertypen.
  • Ist das tiefe Venensystem intakt und es liegen streckenweise Krampfaderbildungen vor setzen wir einen speziellen thermoablativen Venenlaser Dabei wird die Vena Saphena Magna oder die Vena Saphena Parva körperfern punktiert, eine Glasfasersonde wird unter Ultraschallkontrolle bis knapp oberhalb der Einmündung in das tiefe Venensystem eingeführt und beim Zurückziehen vorsichtig durch Laserwirkung verkocht und so verschlossen.
  • Ist das tiefe Venensystem intakt und es liegen Krampfaderbildungen von Verbindungsvenen und stark gekrümmten Seitenastkrampfadern vor so wenden wir die Minimalinvasive Venenchirurgie nach Varady Dabei werden entlang der Krampfadern mit winzigen Schnitten Öffnung vorbereitet, durch die mit einer Art Häkel-Nadel die Krampfadern nach außen befördert und stückweise entfernt werden können. Diese kleinen Schnitte brauchen nicht genäht zu werden, sondern werden einfach zu geklebt.

Alle diese Verfahren können problemlos Lokalanästhesie durchgeführt werden.

Nachbehandlung

Die Nachbehandlung ist unkompliziert und besteht im Wesentlichen in der Anwendung von Kompressionsstrümpfe. Mittlerweile sind nur noch wenige Wochen Kompression postoperativ notwendig.

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