Behandlung von weißem Hautkrebs in Kempen

Was ist das?

Das Plattenepithelkarzinom (auch: Spinaliom) und das Basalzellkarzinom (auch: Basaliom) unterscheiden sich vom Malignen Melanom (dem schwarzen Hautkrebs) in ihrem Erscheinungsbild und ihrem Wachstumsverhalten.

Der Begriff „weißer Hautkrebs“ ist etwas irreführend aber erinnert an das meist unauffällige Wachstum dieser Tumoren. Sie sind zumeist unpigmentiert, also hautfarben bis rötlich, und wachsen flach erhaben oder halbkugelig überwiegend auf der sonnenlichtausgesetzten Haut von Gesicht, unbehaarter Kopfhaut bei Männern, Handrücken, Decollete, Unterarmen und Unterschenkeln.

Im Gegensatz zum Malignen Melanom metastasieren das Basaliom gar nicht und das Plattenepithelkarzinom nur sehr selten. Bei der typischerweise sehr langsamen Größenzunahme können sie jedoch nach Jahren zu großen zerstörerischen Tumoren heranwachsen und insbesondere an der Gesichtshaut große Schäden verursachen. Plattenepithelkarzinome können in der Tat auch entlang der Lymphabflusswege Streuherde (Metastasen) absiedeln.

Wacker hält sich der Mythos, weißer Hautkrebs sei nicht gefährlich, oder daran sei „noch niemand gestorben“. Das trifft leider nicht zu. Jeder Dermatologe kennt Verläufe mit großen, lebensgefährlichen Wunden oder Versterben nach Metastasierung.

Untersuchung

Grundsätzlich gilt: Jede neu aufgetretene sicht- oder tastbare Hautveränderung muss abgeklärt werden, wenn sie nicht binnen drei Wochen vollständig abheilt. Dies gilt insbesondere für Veränderungen in dauerhaft der Sonne ausgesetzter Haut der Kopf-Hals-Region sowie an den Handrücken und Unterarmen.

In unserer Hautarztpraxis in Kempen wenden wir folgende Untersuchungsmethoden vor allem im Rahmen der Hautkrebsvorsorgeuntersuchung täglich vielfach an:

  • Untersuchung der gesamten Haut: Meist im Rahmen der Hautkrebsvorsorge schauen wir uns die gesamte Haut mit erfahrenem Blick an. Viele der Hautveränderungen können wir auf den ersten Blick einordnen.
  • Auflichtmikroskopie: Mit Lupe und dem Dermatoskop schauen wir uns aufgefallene Male mit bis zu 10-facher Vergrößerung aus der Nähe an, um eine nähere Einschätzung vornehmen zu können.
  • Abtasten: Insbesondere frühe Aktinische Keratosen, Vorstufen des weißen Hautkrebses, kann man zuweilen besser Tasten, als sehen. Der Tastbefund erinnert an das Gefühl von Schmirgelpapier an lichtexponierten Stellen.
  • Fotodokumentation: Bei Malen, die auffällig sind, aber bei denen keine Entfernung gewünscht oder sie aufgrund der sensiblen Körperstelle oder des jungen Patientenalters nicht verhältnismäßig ist, kann eine Fotodokumentation zur Verlaufskontrolle durchgeführt werden.
  • Probenentnahme / Biopsie: Erscheint uns eine Hautveränderung auffällig oder sind wir uns auch mit der 10-fachen Vergrößerung mal unsicher, entfernen wir die Stellen lieber frühzeitig in einem kurzen, ambulanten Eingriff mit oberflächlicher Abtragung unter örtlicher Betäubung – das bieten wir grundsätzlich für denselben Tag an. Die Wunde heilt im Anschluss wie eine Schürfwunde. Unter dem Mikroskop kann der Dermatohistologe die Zellstrukturen genau analysieren und Zellmarker einsetzen, um die genaue Diagnose einordnen zu können. Dies stellt mit Abstand die sicherste aller Untersuchungsmethoden dar.

Behandlung

Die Behandlung erster Wahl ist für diese Form des Hautkrebses die Operation und feingewebliche Untersuchung. Der Hautkrebs muss komplett entfernt werden, weil sonst mit einem Wiederauftreten (Rezidiv) zu rechnen ist.

Andere Behandlungsformen wie Kältetherapie, Photodynamische Therapie (PDT) oder Salbentherapie sind für Vorstufen von weissem Hautkrebs geeignet, aber wegen ihres ungesteuerten und zu oberflächlichen Einwirkens sowie der fehlenden feingeweblichen Erfolgskontrolle unter keinen Umständen für die gewissenhafte Therapie von echten Hautkrebsen empfehlenswert.

Behandlung der Krebsvorstufen

Häufige frühe Hautkrebse sind Aktinische Keratosen (sonnenlichtverursachte Lichtwarzen) und der sogenannte Morbus Bowen. Bei diesen frühen Hautkrebsen (oder Praekanzerosen) befinden sich die bösartig veränderten Zellen ausschließlich in der obersten Hautschicht. Hierfür stehen uns folgende Therapieverfahren zur Auswahl:

  • Verätzung / Vereisung: Für flache und weniger auffällige Hautveränderungen, bei denen wir durch die Dermatoskopie einen invasiven Hautkrebs ausschließen können, stehen uns oberflächliche Therapieverfahren mit der Kälte (Stickstoff -180 Grad Celsius) oder Ätzbehandlung mit Trichloressigsäure zur Verfügung. Auch diese heilen mit leichter Verschorfung ab.
  • Cremes und Salben: Wirkstoffe wie hochdosiertes Diclofenac, oder Chemotherapeutika wie 5-Fluoruracil sind auf dem Markt verfügbar zur Behandlung durch Auftragen auf oberflächliche Lichtwarzen. Diese Mittel haben oft eine geringe Eindringtiefe und somit oft unbefriedigende Wirkung und werden daher in unserer Hautarztpraxis in Kempen eher selten verordnet.
  • Operative Entfernung: Bei größeren Aktinischen Keratosen oder beim M. Bowen ist der Übergang in ein invasives Karzinom in der Tiefe nicht immer sicher auflichtmikroskopisch zu erkennen. In solchen Fällen, aber auch als sicherste Methode der Entfernung der Präkanzerose, führen wir die oberflächliche Entfernung unter örtlicher Betäubung durch. Durch die anschließende feingewebliche Untersuchung durch einen qualifizierten Dermatohistopathologen kann diese Unterscheidung sicher durchgeführt werden.
  • Photodynamische Therapie (PDT): Bei Befall sehr großflächiger Hautareale und hohem ästhetischen Anspruch lohnt sich die Durchführung der Photodynamischen Therapie – eine moderne Behandlung, die als einzige Methode den flächigen Sonnenschaden auch flächig behandelt und trotzdem eine ausreichende Tiefenwirkung für Vorstufen des weißen Hautkrebses aufweist.

Nachsorge

Nach erfolgreicher Entfernung steht die Nachsorge an: regelmäßige Kontrolle der Hautoberfläche in Hinblick auf statistisch häufiger zu erwartende Folgetumoren bei Hautkrebspatienten, in seltenen Fällen auch Rezidive im Narbenbereich zum Beispiel bei Sonderformen des Weißen Hautkrebses wie dem sklerodermiform wachsenden Basalzellkarzinom.

Häufig gestellte Fragen

Was sind die Ursachen von Weißem Hautkrebs?

Weißer Hautkrebs, gemeint sind Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom, entsteht durch unkontrolliertes Wachstum von Hautzellen infolge von DNA-Schäden, die meist durch UV-Strahlung von der Sonne oder Sonnenbänken verursacht werden. Weitere Risikofaktoren sind genetische Veranlagung, heller Hauttyp, ein geschwächtes Immunsystem sowie die Exposition gegenüber schädlichen Chemikalien wie Arsen.

Kann Weißer Hautkrebs von selbst heilen?

Weißer Hautkrebs heilt nicht von selbst und benötigt medizinische Behandlung. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um eine Ausbreitung zu verhindern und die Heilungschancen zu maximieren. Eine besondere Rolle kommt dabei der chirurgischen Entfernung zu, erst in späteren Stadien sind Strahlentherapie, Chemotherapie und Immuntherapie zu erwägen. Regelmäßige Hautuntersuchungen und frühzeitiges Eingreifen sind der Schlüssel, um den Schaden klein zu halten.

Ist Weißer Hautkrebs gefährlich?

Ja, insbesondere das Plattenepithelkarzinom kann streuen und lebensgefährlich sein, wenn er über Jahre unbehandelt bleibt. Das Basalzellkarzinom ist weniger aggressiv, wächst langsam und metastasiert in der Regel nicht, kann jedoch lokale Gewebeschäden auch über den Knochen hinaus verursachen. Die rechtzeitige Erkennung und Behandlung sind entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Regelmäßige Untersuchungen vor allem im Rahmen der Hautkrebsvorsorgeuntersuchung sind unerlässlich, um verdächtige Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

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